Weitere Info´s unter www.papilio.de/papilio-3bis6.html

Papilio
Papilio ist ein wissenschaftliches Präventionsprogramm gegen die Entwicklung von Sucht und Gewalt.
Für die differenzierte, methodische Umsetzung von Papilio nahmen die Kollegen unserer Einrichtung an einer Hausfortbildung teil
Seit Juni 2017 ist unser Haus Papillio-Zertifiziert
Papilio soll den Kindern helfen, Gefühle an sich und anderen wahrzunehmen und zu benennen. Sie lernen, dass Wut, Traurigkeit, Angst und Freude grundlegende menschliche Befindlichkeiten sind, die wertfrei und gleichberechtigt erlebt und gelebt werden dürfen.
Seit Frühjahr 2016 gibt es den „Spielzeug macht Ferien-Tag“ immer am Freitag bei uns.
An diesem Tag bleibt das tägliche Spielzeug im Schrank.
Stühle, Tische, Decken, Kartons, Bewegungsmaterial ,Matten, Tennisbälle usw., Naturmaterial z.B. Kastanien, Zapfen und vieles mehr,
sind das „andere“ Spielzeug
Die Kinder haben an diesem Tag die Möglichkeit,
ihre eigenen kreativen Spielideen zu entwickeln und um zusetzten
- erweitern dabei ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit,
- erweitern ihre Kontakte in der Gruppe,
- lernen und üben, sozial kompetent miteinander umzugehen,
- eigenen Bedürfnisse mit den Bedürfnissen der Gruppe abzustimmen
Am Tag davor überlegen wir mit den Kindern gemeinsam, was sie spielen möchten, welches Material
sie dafür brauchen.
Der Spielzeug macht Ferientag ist ein aktiver, bewegungsfreudiger Tag bei uns.
Es bringt den Kindern Spaß, fordert sie aber auch, ihre auch mal aufkommende Langeweile
auszuhalten.
An diesem Tag ist es besonders unsere Aufgabe, sie zu begleiten und Hilfestellung zu geben.
Der zweite Teil von Papilio ist die Geschichte „Paula und die Kistenkobolde“ .
Jede Elementargruppe überlegt und bastelt seinen eigenen Gruppenkobold.
Danach wird gemeinschaftlich ein Name überlegt.
Nun ziehen die 4 Kobolde ein:
- Heulibold ( der traurige )
Die Ohren hängen herab, die Mundwinkel sind nach unten gezogen, ein Schluchzen ertönt – Heulibold ist traurig und zeigt es auch. Traurigkeit gehört zum Leben ebenso dazu wie Zorn, Angst und Freude. Denn ohne Schatten gibt es bekanntlich kein Licht. Doch wie lerne ich es, Traurigkeit bei mir und bei anderen zu erkennen? Und was kann ich selbst, können andere tun, damit es mir bzw. der betroffenen Person besser geht?
- Zornibold ( der wütende )
„Heute platz ich fast vor Wut und ich sag einfach GRRRRRRRR“ – mit diesen Worten erklärt Zornibold wie es sich anfühlt, wenn ihn die Wut überkommt und er dieser Luft machen muss. Und das ist für den feuerroten, temperamentvollen und lauten Kobold keine Seltenheit. Auch Kinder kennen dieses Gefühl, wissen jedoch oft nicht, wie es heißt und wie sie damit umgehen sollen. Warum werde ich, wirst Du, schneller wütend als andere? Was brauche ich, brauchst Du, um diese Situation zu meistern?
- Biberbold ( der ängstliche )
Angst – ein ständiger Begleiter des Menschen. In den unterschiedlichsten Formen erleben wir dieses Gefühl, das Körperreaktionen hervorruft, die es für Kinder bei sich und bei anderen zu erkennen und zu deuten gilt. Unterstützung erhalten sie hierbei von Bibberbold, einem übervorsichtigen Kobold, der sich vor allem Neuen fürchtet und sich dementsprechend am liebsten den ganzen Tag verstecken möchte. Er vermittelt den Kindern, dass Angst ein ganz normales Gefühl ist, das in bedrohlichen Situationen einen wichtigen Schutzmechanismus darstellt, im Alltag jedoch nicht die Überhand gewinnen sollte.
- Freudibold ( der fröhliche )
Foto´s Kobolde “ Augsburger Puppenkiste “
Das Leben ist ein Abenteuer – aufregend, schön, bunt und voller Freunde, mit denen man lachen, singen und tanzen kann. Und genau dies lebt Freudibold tagtäglich aus. Der quirlige Kobold ist eine energiegeladene Frohnatur, die gar nicht nachvollziehen kann, dass es anderen auch mal anders geht als ihr. Denn wo immer Freudibold auch hinkommt, er vermittelt positive Gefühle. Mit seiner Hilfe lernen Kinder, wie sich Freude in Mimik und Gestik äußert und wie sie sich selbst bzw. andere in eine fröhliche Stimmung versetzen können.
Gefühle sind eine echte Herausforderung – für Erwachsene und erst recht für Kinder. Da grummelt’s im Bauch, man fühlt sich zum Platzen oder die Knie schlottern – wie sollen Kinder wissen, was mit ihnen los ist? Und wie damit umgehen?
Die Gefühlskobolde helfen Kindern in diesen Situationen. Denn wer mit seinen Gefühlen umgehen kann und auch erkennt, was mit anderen gerade los ist, der kommt besser durchs Leben.
- Die Kinder lernen ihre Gefühle bewusst wahr zu nehmen
- Sie lernen, fähig zu sein , ihre Gefühle zu äußern und zu zeigen
- Sie lernen, Gefühle bei anderen wahr zu nehmen, zu verstehen und angemessen damit um
Der dritte Teil ist das Meins-deinsdeins-unser-spiel.
Im Spiel üben und lernen Kinder soziale Regeln und gegenseitige Unterstützung
Wie alle Papilio Maßnahmen wird das vermeintlich strenge Thema „Regeln“ spielerisch angegangen und in den normalen Kita-Alltag integriert. Die Kinder vereinbaren eine Regel gemeinsam mit der ErzieherIn, z.B.: „Ich lasse den anderen ausreden.“
Die Kinder sind in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe, die die Regel in der vereinbarten Spielzeit (anfangs
5, dann bis 15 Minuten) einhält, erhält einen Punkt.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass sich die Kinder einer Gruppe gegenseitig beim Einhalten
der Regel unterstützen. Die Gruppe, die am Ende einer Spielphase (1 – 2 Wochen) die meisten Punkte im Speicher hat, darf sich etwas wünschen – was aber allen Kindern zugute kommen muss,
z.B. eine Lieblingsgeschichte vorlesen oder gemeinsames Kuchenbacken.
Bei Punktegleichstand gewinnen mehrere oder auch alle Gruppen – ganz im Sinne des
Spiels, da es nicht um „den besten“ geht, sondern um den gemeinsamen Gewinn.
Die wichtigsten Ziele des Meins-deinsdeins-unser-Spiels
Das Kind verhält sich gruppenförderlich und prosozial und zeigt kein (oder weniger) sozial
unerwünschtes Verhalten. Es kann
- Regeln für die Gruppe formulieren und begründen,
- sein Verhalten kontrollieren und
- vereinbarte Regeln einhalten.
- Es zeigt sich mitverantwortlich für das Gruppengeschehen und
kann sich auf eine Aufgabe konzentrieren und sie zu Ende bringen.
In der nächsten Phase darf die Kleingruppe die gewonnen hat etwas für alle Kinder der ganzen Gruppe aussuchen. In dieser Zeit läuft das Spiel für die Kinder mit einem Punktesystem und kann so über mehre Tage oder sogar Wochen gespielt werden.